In Österreich arbeiten ungarische Paketzusteller bis zu 17 Stunden täglich und syrische Essenslieferanten für sechs Euro pro Stunde. In den vergangenen Jahren starben in Österreichs Wäldern mehr als ein Dutzend rumänische Forstar-beiter und indische Reinigungskräfte beklagen sexuelle Übergriffe, während sie ohne Papiere die Wohnungen von Diplo-mat:innen und Professor:innen putzen. Die Betroffenen eint, dass sie für das Funktionieren der österreichischen Gesell-schaft unverzichtbar sind – und dafür Unmenschliches erfahren. Sie haben keine Lobby, ihre Stimmen sind marginali-siert. In den vergangenen Jahren konnte der Autor mit Dutzenden von ihnen sprechen und nachzeichnen, wie Unterneh-men in Österreich mit der Ausbeutung von Migrant:innen Profit machen – und wir alle dafür bezahlen. Um daran etwas zu ändern, müssen sich Gewerkschaften neu organisieren und politische Organisationsformen jenseits von Betriebsrä-ten und Kollektivverträgen gefunden werden.
Johannes Greß arbeitet als freier Journalist in Wien und recherchiert seit vielen Jahren zu prekären Arbeitsbedingungen und Migration. Er schreibt u.a. für die ZEIT, DER STANDARD und ORF. Er ist Mitglied des FYI-Kollektivs, ein Zusam-menschluss aus sechs freien Journalist:innen (fyi-kollektiv.at). Sein Buch „Ausbeutung auf Bestellung“ wurde unlängst mit dem „Bruno Kreisky Preis für das politische Buch 2024“ ausgezeichnet.
Infos: https://www.johannes-gress.at/
Eintritt frei
Web: https://hansa48.de/ Tel: +49 431 564657 Mail: info@hansa48.de
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