Bundesverband formuliert 10 Forderungen an die neue Bundesregierung

Der Bundesverband Soziokultur hat sich in einem aktuellen Positionspapier an die neue Bundesregierung gewendet. Zehn Forderungen bekräftigen den Wert der Soziokultur für die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands.
Konkret geht es um:
- die Anerkennung und Förderung soziokultureller Einrichtungen als Orte der Demokratie
- eine nachhaltige Finanzierung und strukturelle Förderung soziokultureller Arbeit
- Nachhaltige Förderprogramme als Grundlage für faire Arbeitsbedingungen im Kulturbereich
- die Förderung der ökologischen Transformation der soziokulturellen Zentren
- die dauerhafte Sicherung der Arbeit des Bundesverbands Soziokultur durch eine institutionelle Förderung
- die Förderung Kultureller Bildung und außerschulischer Jugendkulturarbeit
- Ein übergreifendes Kulturförderkonzept für eine zukunftsfähige freie Szene
- Investitionsprogramme für soziokulturelle Einrichtungen
- Rechtssicherheit für die politische Betätigung gemeinnütziger Organisationen
- eine Entbürokratisierung des Zuwendungsrechtes
Das gesamte Positionspapier ist auf der Website des Bundesverbandes zu finden.
Befragung der Mitglieder untermauert gesellschaftlichen Wert der Soziokultur
Die Argumentation stützt sich unter anderem auf aktuelle Daten aus Mitgliedsbefragungen unter mehr als 800 soziokulturellen Zentren im gesamten Bundesgebiet. So setzen 75 Prozent der soziokulturellen Einrichtungen gezielt Maßnahmen zur Stärkung der Demokratie um. Mehr als die Hälfte setzen Angebote im Bereich der Erinnerungskultur um und mehr als 80 Prozent kooperieren dabei mit Bildungseinrichtungen wie Schulen, Museen und Gedenkstätten. Mehr als 27.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich in der Soziokultur und knapp 8.500 Menschen sind hier im Kulturbereich beschäftigt. Zwei Drittel der Gebäude, die durch Soziokultur wiederbelebt werden, wurden vor Ende des Zweiten Weltkrieges erbaut. Viele Gebäude sind nur teilweise saniert, mehr als ein Viertel vollständig unsaniert – ein Kostenfaktor, der bei allem Willen der Initiativen kaum zu stemmen ist neben dem gesellschaftlichen und kulturellem Auftrag, den die Zentren für ihr lokales Umfeld erfüllen.